2015. augusztus 25., kedd

Durga Holzhauser & Agni F. Eickermann: Jesus Die vergessenen Jahre - Auszug





„…Maria Magdalena kniete sich zu ihm und reichte ihm seine Tochter und er nahm Sara wieder fürsorglich in den Arm. Es war, als ob sich die Gedanken für ihn erst formten und er wartete, bis er sich uns offenbaren konnte. Dann endlich sagte er: „Ich will euch nicht länger warten lassen. Da, wo ich jetzt bin, ist es schwer für mich, Gedanken und Worte zu fassen.“ Er schluckte einen Moment. „Als ich euch verlassen hatte, bin ich wieder ins heilige Tal aufgebrochen. Der große Maha Baba war ein einziger Ruf, dem ich folgen musste. Ich wanderte durch Berge und Täler und nichts schien mich aufzuhalten. Keine Zeit, kein Raum; ich war in der Ewigkeit meines Vaters angelangt. Mein Gefährte, den ich mitgenommen hatte, hat es geschafft, den zeitlosen Maha Baba zu erreichen. Nun brach die zweite Mission meines Lebens an. Die stille Sprache mit Baba kann ich euch nicht mehr vermitteln. Es war ein einziges Verschmelzen und miteinander Eins Sein. In jungen Jahren war er mein Lehrer. Nun waren wir eine Einheit. Ein einziger verschmolzener Gedanke. Maha Baba hat mich aufgefordert, meinen Gefährten, der mich begleitet hat, in das Land von Indien zu schicken. Ich war nicht mehr in dieser Welt. Kein Gedanke war mehr in meinem Raum und ich saß still und schweigend in der Ewigkeit, meditierend zu seinen Füßen und wir leuchteten gemeinsam durch die Welten, bis plötzlich eines Tages ein Gedanke zu mir drang, der es geschafft hat, mich auf dieser Ebene der Einheit zu erreichen.
Das wart ihr, du, Maria Magdalena und du, Miriam. Ihr habt es geschafft, in meine Ewigkeit hindurch zu dringen mit euren nicht aufhörenden, fast peinigenden Gedanken an mich. Mitten in der Einheit mit Baba und dem Feuer der ewigen Liebe, kam euer Sehnen an mein Herz und pochte. Es erreichte mich ein Bild und ich erfuhr, was mir verborgen geblieben war, dass ich eine kleine Tochter habe, die in Maria Magdalena Schoss zum Leben erwacht war. Gott hatte mir in keinem Moment diesen Gedanken mitgeteilt. Ich wusste aus der Ewigkeit heraus nicht mehr, was dies bedeutete. Aus meiner Einheit heraus versuchte ich mich mit dem großen Maha Baba in Verbindung zu setzen, aber er schwieg in der Einheit des Feuers. Ich versuchte den Vater zu erreichen und ihn zu fragen, was nun der Weg meiner Mission wäre, ob ich in der Ewigkeit verweilen sollte oder zurück gehen zu den Menschen und damit zu euch. Aber ich bekam keine Antwort. Als ich früher durch Palästina gewandert bin, war jeder meiner Schritte eine Manifestation von Gottes Gedanke, aber nach meiner Kreuzigung unterschied sich mein Gedanke von Gott nicht mehr. Wir waren nur noch eins. Ich kann euch nicht sagen, warum.
Ich fasste einen Beschluss: Ich trat bewusst aus der Ewigkeit wieder heraus und begab mich auf den Weg zu euch. Ich wollte aus meinem eigenen Willen heraus zu euch kommen und hier bin ich nun. Ich bin wieder unter euch. Als ich heute Nachmittag alleine die Natur und die Einsamkeit suchte, bat ich Gott, mir zu zeigen, was der nächste Schritt sei, aber noch spricht der Thron nicht. Er lässt uns warten. Auch mich.“ Er sah die kleine Sara an, dieses wunderschöne Wesen, das in seinem Arm lag. Lange durchforstete er die Ewigkeit nach einem Gedanken. Fast unmerklich traten Tränen aus seinen Augen, die nicht mehr Tränen dieser Erde waren. Sie rollten langsamer und waren wie ein Same Gottes, der aus seinen Augen hervorquoll. Wir waren alle wie gebannt, denn vor uns geschah etwas Wunderbares und gleichzeitig Erschauerndes. Die Tränen waren golden und es dauerte eine Ewigkeit bis sie von seinen Wangen auf die kleine Sara fielen. Die Zeit stand still: „Ich bin wiedergekommen, denn es ist so lange her, dass die heiligen Familien unter Gottes Wohlwollen in seiner Harmonie lebten. Die Trennung der Welten hat uns alle voneinander getrennt.“
Mehr goldene Tränen fielen auf Sara: „Du bist ein Zeichen am Horizont. Du und dein kleiner Sohn“, und dabei sah er mich an. „Johannes ist das ergänzende Zeichen am aufsteigenden Himmel. Die Prophezeiung, dass, was getrennt wurde, wieder zusammenfindet. Einst gab es heilige Paare und heilige Familien vereint im Angesicht Gottes. Aber das ist sehr lange her. Ich bin wiedergekommen, um dieses Versprechen mit einem göttlichen Siegel wieder zu entzünden. Möge es brennen, bis sich alle, die sich schmerzlich verloren haben, wieder in den Armen liegen. So viele Liebende haben sich verloren und sich seither nicht wiedergefunden. Sie suchen schon so lange, dass der Schmerz und die Sehnsucht, wonach sie eigentlich suchen, sich im Vergessen aufgelöst hat. Wenn sie sich heute in der irdischen Welt begegnen, können sie sich weder in ihren Augen noch in ihrem Herzen wiedererkennen. So viel Trauer hat sich über die Welten gelegt. Das Meer der Tränen bedeckt die Brücken der Liebenden, die sich gegenseitig verloren haben. Der Vater gibt mir noch keine Antwort auf meine Frage, ich weiß, am Horizont steht ein göttliches Zeichen. Ich werde mich in dem Rest meines Lebens dem widmen, die Bruchstücke der zerbrochenen Vasen zu suchen und wieder zusammenzufügen. Die Erlösung wird sich in späteren Zeiten erfüllen.
Ihr habt keine Vorstellung, welche Liebe einst in Gottes Reich geherrscht hat. Welche eine Liebe Mann und Frau miteinander verbunden hat, im Bunde der heiligen Verbindungen. Auch ich musste mich trennen“, sagte er. „Auch ich habe mich von mir getrennt, um mich auf der Erde wiederzufinden.“ Hier brach er ab. Wir alle weinten bitterlich, die Liebe von Jesus war kaum zu ertragen im Herzen. Wovon er sprach, entflammte unsere Seelen mit Sehnsucht, die als ein ewiges Glühen in unseren Herzen erleuchtete. „Mehr kann ich euch heute nicht erzählen“, sagte er. „Ich danke euch, dass ich wieder in eurer Gegenwart bin.“ In diesem Moment stand Lazarus auf, kniete sich hin und legte seinen Kopf auf seine Füße. „Nein, Lazarus“, sagte Jesus. „Nein, so wollen wir uns nicht mehr begegnen. Steh auf! Wir sind Freunde. Wir sind ewige Gefährten miteinander, aus anderen Quellen fließen wir zusammen. Auf der Erde werden wir unsere Freundschaft und unserer Liebe nutzen, um zu verbinden, was auseinander gebrochen ist. Wir wollen nun neue Wege beschreiten und mit jedem Pfad Licht säen, dass das Vergessen erlischt. Wir werden den Anfang der Gezeiten einläuten und jeder von euch ist ein Teil davon.“ Jesus stand auf: „Miriam, ich danke dir, dass du mir deine Kammer zur Verfügung stellst, aber ich bin in der Natur im Moment vertrauter.“



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